BScene die Zweite!
Ein richtiges Festival passt nicht in ein einziges Mal. Da müssen es schon mehrere Male sein und BScene ist zweifelsohne ein „richtiges“ Festival, ein goldrichtiges gar. BScene beliefert den Musikgourmet mit Kost weitab von Hausmanns, ist eine Feierlichkeit für Freunde ungewohnter und extraordinärer Hörgenüsse. Ein Blick auf das hier reicht, um dieser Aussage Fundament zu verleihen: Mit Pop Collection hat der musikalische Staat im Staat elf Songs veröffentlicht, welche die Erfolgsgeschichte des imaginären Landes fortschreiben, die so wohltuend undemokratisch-kuk-mässig daherkommt, obschon aus der Schweiz stammend. Fanfaren, Bläser… nicht allzu viele Salutschüsse aus grossen Burgkanonen: Kadebostany ist eine Republik von einer Sorte, von der es ruhig noch ein paar mehr geben dürfte. Der Genfer Kadebostan ist ein Regent der guten, alten Schule. Seit 2008 an der Macht, verquickt er Pop-Ästhetik mit Polka, Elektrobeats und Bläserpassagen, verleiht dem ganzen viel Wiener Charme, wobei nicht das Wien von heute, sondern jenes zur Glanzzeit der Habsburger gemeint ist. Kadebostany steht urtümlich-eigentümlich in der Musiklandschaft, weitab vom atmosphärenlosen Klickedicklack und trotzdem überaus clubtauglich. Der ideale Headliner für diese zweite BScene-Nacht. Abgerundet wird sie von Alma Negra.
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