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ANA TIJOUX: Sinnlich, emotional und politische ambitionierte HipHop-Dame.
Im iberischen Raum ist sie vermutlich keine Unbekannte mehr, die Breaking Bad Fans hierzulande dürften sie durch ihren Song „1977“ kennen, den sie zum Soundtrack beigetragen hat. Nachdem ihre chilenischen Eltern vor der Militärdiktatur Pinochets ins Exil nach Frankreich geflohen waren, wuchs Ana Tijoux, geboren 1977 in Lille, in einem Vorort von Paris in einem politisch sehr aktiven Umfeld auf. Als schließlich Chile zu einer Demokratie voller Widersprüche wurde, verknüpfte sie ihre sozialen Inhalte aus den Pariser Jahren mit der lateinamerikanischen Kultur und Geschichte. Auch vom Hip Hop geprägt, begann sie 1997 zunächst mit dem Araya Homies Clan und gründete ein Jahr später die Gruppe Makiza, die in den Olymp der lateinamerikanischen Rap-Szene stürmte. Nach drei Alben trennte sie sich und machte solo weiter. 2006 eroberte sie mit „Eres Para Mí“ als Duettpartnerin der Mexikanerin Julieta Venegas die Latino-Charts. Ihr Debütalbum „Kaos“ erschien 2007 und bekam internationale Beachtung. Der endgültige Durchbruch als eigenständige Künstlerin gelang ihr 2009 mit ihrem zweiten Soloalbum „1977“, vielen Gastmusikern und dem eingangs erwähnten Titelsong, der in mehreren Kategorien für den Grammy und den Latin Grammy nominiert worden war. Ana Tijoux widmet sich in ihren Texten politischen Themen, die vor allem die Schwellen- und Entwicklungsländer betreffen - wie eben der neoliberale Mythos vom freien Markt, der sich demokratisch weltweit durchsetzen würde, die diversen geplanten „Freihandelsabkommen” und anderen Themen. Auf ihrem dritten Album „La Bala“ („Die Kugel“) schießt sie gegen die Verursacher von sozialer Ungerechtigkeit und Gewalt. Mit einem schweren HipHop-Beat und einem revolutionär geladenen Video wurde der Titel „Shock“, der sich auf das Buch Shock Therapie von Naomi Klein bezog, zur Hymne der chilenischen Studentenbewegung und zum Ausrufezeichen in der ganzen Welt. „Dieses Lied wurde von den sozialen Bewegungen inspiriert, aus meiner Sicht als Mutter, Musiker und Bürger. Ich denke, es ist wichtig, eine Hommage an diese Demonstranten zu schreiben“, sagt Ana Tijoux. Für ihr aktuelles Album „Vengo“ schrieb sie mit „Somos Sur“ eine weitere Hymne für die Menschen des politischen „Südens”, der Länder, die nicht zur westlichen Welt gehören. Mal sinnlich, mal staccato-artig, mal in doppelter Geschwindigkeit in Doubletime, dann wieder emotional: Ana Tijoux hat eine musikalische Bandbreite, die selten im HipHop ist. Und sie hat einen Weg gefunden, ihre Gedanken poetisch auszudrücken und einem Publikum nahezubringen.
http://www.anatijoux.com
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